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Liebe Reisefans,

bis auf Weiteres habe ich meine Reisetätigkeit eingestellt. Es ist darum  für 2015 keine Reise geplant.



 

Reisebericht zur Reise nach Paris und an die Schlösser der Loire vom 09.05.2013 - 16.05.2013

1.      Tag: Anreise

Nach dem Fahrerwechsel in Mannheim und der Erstversorgung mit Weinstädter Brezeln und Hefeknoten fuhren wir frohgelaunt unserem Ziel Paris entgegen. Unser Busfahrer ermöglichte uns,  die erste längere Pause in Reims einzulegen, um hier die Kathedrale zu besichtigen. Gegen 18:00 Uhr erreichten wir unser Hotel Marriott Courtyard Arcueil im Süden von Paris.  

2.      Tag: Ganztägige Stadtrundfahrt in Paris
Um 10:00 Uhr erwarteten wir unsere Reiseleiterin Francin an der Bastille Operá. Nach einer kurzen Begrüßung verließen wir über die Austerlitzbrücke das rechte Seine-Ufer und machten den ersten Stopp bei der Kathedrale Notre-Dame. Aufgrund der 850-Jahrfeier von Notre-Dame versperrten uns zunächst Festzelte und eine Besuchertribüne den freien Blick auf die Kirche und die beiden Türme, bevor wir uns in die Besucherschlange einreihten, um ins Innere der Kathedrale zu gelangen. Die Fahrt führte kreuz und quer durch das alte Paris, bevor wir am Jardin du Luxembourg unsere Mittagspause einlegten. Nachdem wir die meisten Sehenswürdigkeiten vom Bus aus betrachteten, durfte ein Stopp am Place du Trocadéro nicht fehlen, um von hier aus den fantastischen Ausblick auf den Eiffelturm zu genießen. Gegen Abend erlebten wir die Betriebsamkeit der Weltstadt, denn nur mühsam kämpfte sich der Bus den Hügel zum Montmartre vor. Über die Stufen und Terrassen des Square Willette stiegen wir zur Kirche Sacré-Coeur, Hauptattraktion vom Montmartre, auf, um einen weiten Blick über die Stadt zu werfen.

Ein besonderes Highlight erwartete uns im Restaurant Franquette auf dem Montmartre, wo wir unser Abendessen mit reichlich Tischwein einnahmen. Den Abschluss eines anstrengenden Tages bildete die Lichterfahrt durch das beleuchtete Paris. Die lustigen und frivolen Einlagen unseres Stadtführers Lorenzo (u. a. auch über kleine, knipsende Japaner) sorgten dabei für große Erheiterung.  So ging ein langer Tag mit vielen Eindrücken stimmungsvoll zu Ende.  

1.      Giverny und zur freien Verfügung

Nach dem Frühstück brachen wir zum 63 km von Paris entfernten Ort Giverny auf, wo sich Claude Monet um 1890 drei Parzellen Land kaufte, um sich darauf  ein Haus zu bauen und einen Garten anzulegen. Zunächst besuchten wir den Wassergarten  mit einem Teich, einer japanischen überdachten Brücke, Seerosen, einer Trauerweide, Bambus und Rhododendren. Hier entstanden Monet`s berühmte  Seerosenbilder.

Über einen unterirdischen Tunnel erreichten wir dann das Clos Normand, ein  abgeschlossener Garten voller Rosen, Pfingstrosen, Goldlack, Kapuzinerkresse, Clematis, Klatschmohn, Tulpen und Schwertlilien, der uns abermals zum Staunen brachte. Wir hatten wohl den richtigen Zeitpunkt gewählt, denn die warme Frühlingssonne tat ein Übriges, um die bunte Farbpalette der blühenden Tulpenpracht zur vollen Entfaltung zu bringen. Nach der Besichtigung des Wohnhauses des großen Impressionisten, das zu einem Museum umfunktioniert wurde, verließen wir dieses großartige Naturdenkmal. Unterwegs ließ uns das Landschaftsbild entlang der Seine mit seinen weißen Felsformationen an die Schwäbische Alb erinnern.

Wieder in Paris angekommen, stand der restliche Tag zur freien Verfügung. Vom Place de la Concorde aus, Ziel- und Treffpunkt mit dem Busfahrer, strömten die meisten Gäste der Opéra National de Garnier, einem grandiosem Musentempel, zu, weil sich in der Nachbarschaft auch das berühmte Kaufhaus La Fayette befindet.

4. Tag: Schloss und Garten von Versailles
König Ludwig XIII. ließ hier zunächst ein Jagdschloss errichten. Ludwig XIV. baute es während der Friedenszeiten zu einem der größten Paläste Europas um. Er gilt als Höhepunkt europäischer Schlossbaukunst und war im 17. und 18. Jh. Vorbild zahlreicher weiterer Schlösser. Vor dem Eingang zu den Schlossanlagen bildeten sich zu unserem Entsetzen endlose Menschenschlangen. Da wir aber als Gruppe angemeldet waren, konnten wir diese aber geschickt umgehen und vom Königshof aus die Besichtigung starten.

Nachdem wir uns mit den Audio-Guides mehr oder weniger schnell vertraut machten, konnten wir uns selbst überzeugen, dass das viel bewunderte Schloss auch nach drei Jahrhunderten nichts von seinem Zauber verloren hat. Der prächtigste und bekannteste Raum im Schloss ist der Spiegelsaal, dessen 17 Fenster sich auf die herrliche, perspektivisch gestaltete  Parkanlage öffnen lassen, die die 17 großen Spiegel ins Endlose vervielfachen.  

Nach der Besichtigung des Schlosses spazierten wir individuell durch den Park von Versailles, der mit seinen Parterren, Wäldchen, Statuen und Wasserbecken ein excellentes Modell regelmäßig angelegter Französischer Gartenkunst darstellt. Leider sprudelte aus dem Latona-Brunnen an den Stufen zum Schloss kein Wasser, weil er momentan restauriert wird. Dafür erhellte die Sonne den Blick zum Grand Canal und dem Apollon-Becken, aus dessen Wasser Delphine und stürmische Rösser auftauchen, die von Apoll-Ludwig XIV. fest an den Zügeln im Zaum gehalten werden.

Nach so viel Prunk machten wir uns auf den Weg an die Loire, um weiter auf den Spuren königlicher Prachtentfaltung zu wandeln. Gegen 18:00 Uhr erreichten wir die Stadt Tours, Ziel unseres zweiten Aufenthalts. Doch führte uns das Navi zunächst an der Nase herum, denn es wollte das Best Western Hotel Ascuria partout nicht finden.

 

Die Loire – das Tal der Könige

Die Loire ist mit 1012 km der längste Fluss Frankreichs. Sie entspringt im Süden in der Ardeche, gräbt sich durch das Zentralmassiv in Richtung Norden bis Orleans, und fließt dann in einem breiten Bett dem Atlantik zu.

Das milde Klima machte die Landschaft bereits im 15. Jh zum Garten Frankreichs. Und schon damals waren die Früchte der Loire in Paris heiß begehrt. Dies war dann auch die Zeit, als die Loire zum „Tal der Könige“ avancierte. Bequem, lustvoll und festlich war der Lebensstil, der hier mit der italienischen Renaissance Einzug hielt, und dies löste einen Bauboom ungeheuren Ausmaßes aus. Wie geschliffene Diamanten schmücken rund 400 Schlösser die Loire und ihre Nebenflüsse. Dies war auch die Ära von König Franz I., Katharina von Medici oder Diane von Poiters. 

5. Tag: Schloss Cheverny, Schloss Blois, Schloss Chambord

Um 09:00 Uhr holten wir unsere Reiseleiterin Helga Kropp, die uns nun die restlichen drei Tage an der Loire begleitete,  am Bahnhof in Tours ab. Am ersten Tag unserer Loire-Tour führte sie uns in die Naturlandschaft der Sologne. Sie änderte die vorgeschlagene Route, und wir besuchten zunächst das Schloss Cheverny, das zu den berühmtesten Loire-Schlössern zählt.

Es wurde für den Grafen Henri Hurault um 1620 errichtet und wird noch heute von seinen Nachkommen bewohnt. Cheverny galt lange als flügelloses Schloss, weil man von den bis ins 18. Jahrhundert vorhandenen Seitenflügeln und von der Hofeinfassung nichts wusste. Sehenswert war vor allem die prächtige Innenausstattung, deren Mobiliar auf Elemente zurückgreift, die sich auf Ägypten beziehen und somit Napoleons Feldzüge preisen. Als wir uns einem Nebengebäude näherten, hallte uns lautes Hundegebell entgegen. Cirka 100 dreifarbige französische Hunde leben in einem Hundezwinger, denn Cheverny ist auch eine Hochburg der Hetzjagd. 


Schloss Blois



Im mittelalterlichen Städtchen Blois, in dem sich mitten im Ort das Schloss erhebt, legten wir unsere Mittagspause ein. Frisch gestärkt trafen wir uns im Park, immer die hohen Mauern des Schlosses im Blick, an denen die Geschichte der französischen Architektur aus vier Bauphasen abzulesen ist.

Wir betraten den Schlosshof durch das spätgotische Eingangstor, über dem in einer Nische das Reiterstandbild Ludwig XII. prunkt. Im Schlosshof fiel vor allem der achteckige Treppenturm im neuen Flügel ins Auge, den Franz I. im Stile der Renaissance erbauen ließ. Im Innern erinnern die prächtig möblierten und dekorierten Gemächer an die königliche Macht und das höfische Leben der sieben Könige und neun Königinnen Frankreichs, die hier residierten. Prachtvoll prangt über allen Kaminen der Salamander, das Wappentier von Franz I. In den Räumen des Schlosses  wurde der Herzog von Guise während der Religionskriege heimtückisch ermordet.     

Das Schloss Chambord wurde in der ersten Hälfte des 16. Jh. unter König Franz I. als Prunk- und Jagdschloss errichtet und gilt als das prächtigste und eigenartigste aller Loire-Schlösser. Es zählt 426 Räume, 282 Kamine und 77 Treppen. Trotz dieser kolossalen Abmessungen besticht die Silhouette  des Schlosses durch ihre Leichtigkeit und Ausgewogenheit. So sehr, dass wir uns bei dessen Anblick spontan zu einem Gruppenfoto aufstellten.

Die Wendeltreppe ist das eigenwilligste Element des gesamten Hauses. Leonardo da Vinci, den König Franz I. an seinen Hof rief, entwarf die  80 m breite zentrale Treppe aus zwei ineinander verschränkten Spiralen, auf der zwei Personen gleichzeitig auf- und abschreiten konnten, ohne einander zu begegnen.  Sie erlaubte den separaten Zugang zu jedem der vier prunkvollen Appartements je Etage und mündet in der großen Laterne, dem Dachaufsatz, den eine königliche Lilie krönt. Es war eine beeindruckende Angelegenheit, auf den Terrassen des Schlosses zu wandeln und den herrlichen Panoramablick auf die Domäne des Schlosses zu genießen. Das wundervolle Schauspiel der Dachlandschaft war ein idealer Ort, um die schönsten Fotos des Schlosses zu schießen.

Weil uns noch etwas Zeit bis zum Abendessen blieb, erlaubte uns die Reiseleiterin noch einen kleinen Bummel durch Amboise. Hungrig und erwartungsvoll kamen wir dann um 19:30 Uhr im Felsenkeller in Montlouis-sur-Loire an. Und wir wurden nicht enttäuscht, denn in dem in Kalktuff gehauenen Keller herrschte eine unbeschreiblich warmherzige Atmosphäre. Bei Quiche,  Lachs und einem Dessert, dazu Rosé- und Weißweine aus dem Herzen der Touraine ließen wir den herrlichen Tag  ausklingen.

6. Tag: Villandry, Azay le Rideau, Schloss Chenonceau

 In Villandry interessierte uns dieses Mal nicht das Schloss, sondern die in sieben Bereiche angelegten Gärten. Von der Terrasse aus hatten wir einen herrlichen Blick auf den Ziergarten, die Wälder, den Wassergarten, den Sonnengarten, das Labyrinth, den Jardin des Simples und den Gemüsegarten. Die Gärtner von Villandry setzen alljährlich  250 000 neue Pflanzen und Blumen ein, allein die Buchsbäume machen eine Gesamtlänge von 25 km aus. 

Schloss Azay le Rideau ist ein ungemein elegantes, auf einer künstlichen Insel erbautes Lustschloss. Hier lässt sich der Wandel von der Trutzburg zum Wohnpalast gut nachvollziehen. Aus Wehrtürmen wurden elegante Ecktürmchen, aus Pechnasen eine Girlande, und aus Wehrgängen ein Balkon. Bauliches Glanzstück im Hof ist die Treppe, die nach italienischem Vorbild aus geraden Läufen besteht.

Das Schloss Chenonceau scheint wie ein Traum aus Stein aus dem Wasser zu schweben. Als Lustschloss, Schauplatz aus-schweifender Feste, ging es als Schloss der Frauen in die Geschichte ein. Die berühmteste Dame war Diana von Poitiers, die schöne Geliebte von König Heinrich II. Er schenkte ihr dieses Schloss, doch nach seinem Tod forderte es seine Witwe, Katharina von Medici, zurück und ließ auf Dianas Brücke über den Cher eine Galerie im italienischen Stil erbauen.

Zum Abschluss stiegen wir in Chisseaux in ein Boot und fuhren auf dem Cher unter der Galerie des Schlosses hindurch. Zirka hundert Meter vom Schloss entfernt drehte der Käpt`n das Boot einige Male im Wasser, um den Fotografen bestmöglichste Perspektiven zu bieten. Auf demselben Wege, unter dem Schloss hindurch, steuerte der Kapitän das Boot wieder zurück an die Anlegestelle.

Tag:  Schloss Amboise, Clos-Lucé, Pagode de Chanteloup

Mit dem Schloss Amboise begann in Frankreich die Renaissance. Unter Karl VIII. und seiner Frau Anne de Bretagne entfaltete sich hier italienische Pracht. Reiter und Wagen gelangten über eine spiralförmig gewundene Rampe durch die Türme zum Schloss hinauf. Die einzeln stehende Hubertuskapelle, 1490 erbaut, birgt die Gebeine von Leonardo da Vinci.  Heute ist nur noch ein Sechstel der einst riesigen Anlage erhalten.

Eigentlich hätten wir vom Schloss Amboise zum Museum Clos-Lucé zu Fuß marschieren können, aber wir bevorzugten wieder den fahrbaren Untersatz. 1516 lud der junge König Franz I. den alten Meister Leonardo da Vinci an seinen Hof nach Amboise ein und stellte ihm das nahegelegene Anwesen Le Clos-Lucè zur Verfügung.  Drei Jahrelang malte und skizzierte Leonardo Da Vinci hier. Seine Hauptaufgabe aber war die Ausrichtung der rauschenden Feste Franz I. Nach der Besichtigung des ehemaligen Wohnhauses genossen wir im Park die wärmenden Sonnenstrahlen.

Unsere nächste Station war der Park der Pagode de Chanteloup. Das Schloss Chanteloup galt als das „kleine Versailles“. Doch nach der Französischen Revolution ist davon nichts mehr übrig geblieben. Nichts- außer der eigenartigen Pagode im China-Stil: 44 m hoch, sieben Stockwerke, sieben Alleen laufen auf sie zu, und sieben ha misst der Park. 

In einem Zelt war für uns  zur Mittags-pause ein Pick-nickkorb mit ver-schiedenen
kulinarischen Spezialitäten aus der Region vorbereitet worden. Dazu gab es natürlich wieder regionale Weine zu verkosten. Danach wagten  sich zwei Mutige (ratet mal wer?) sogar auf den Turm der Pagode und ließen ihre Blicke, die bis zum Schloss Amboise reichten, über die traumhafte Umgebung schweifen.

Den Abschluss unserer Loire-Tour bildete eine Weinprobe (Cuvée-Sekt, Cabernet franc, Chenin blanc) im Weingut Monmousseau in Montrichard. Doch bevor wir die Gläser erhoben, machten wir einen Rundgang durch das 12 km lange Höhlensystem des unterirdischen Weinlagers, in dem Hunderttausende von Wein- und Sektflaschen lagern.

8. Tag: Heimreise

Nach wahrhaft  königlichen Reiseerlebnissen traten wir eine lange Heimfahrt an. Die Technik eines französisches Plumps-Klos an einer Autobahnraststätte bot uns ein heiteres „Mit-versteckter-Kamera“-Spektakel.

Die Gäste bedankten sich im Bus bei Reiseleiter Karle für die Organisation der Reise. U. a. bekam er ein „Cocerico-Kissen überreicht. Der Grund hierfür wird aber nicht verraten!